Was ist therapeutisches Klettern?

 

 

Therapeutisches Klettern in der Psychotherapie
ist ein Ansatz, wobei die beim Klettern
gemachten Erfahrungen im Zentrum
des therapeutischen Prozesses stehen.

Beim therapeutischen Klettern in der Psychotherapie stehen
Ihre Anliegen und Probleme, welche unter anderem an der Kletterwand ersichtlich und bearbeitet werden, im Vordergrund.
Sie haben dabei die Möglichkeit, über das Tun und das eigene Erleben zu bedeutsamen persönlichen Themen zu gelangen.
Beim selbstvergessenen Bewegen an der Kletterwand zeigt
sich unmittelbar der Umgang mit Ängsten,
Leistungserwartung, Nähe/Distanz, Beziehung, Vertrauen
in andere und sich selbst, Grenzen, Stress, Lernen, der
Umgang mit sich selbst etc. Die Artikulation eigener
Gefühle, (Schutz)bedürfnisse und Grenzen spielt dabei
eine wichtige Rolle.

Ziel des therapeutischen Kletterns ist es, sich seiner
Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen und
Verhaltensweisen bewusst zu werden, neue
Verhaltensweisen auszuprobieren sowie positive
Erfahrungen und erarbeitete Lösungsstrategien
in den Alltag zu transferieren und
Selbstmanagementfähigkeiten auszubauen. Das Klettern
setzt dabei bei eigenen Ressourcen an und hilft, nicht
ausgeschöpfte Potenziale zu entfalten.

Ich begleite Sie beim Klettern am eingehängten Seil
(Toprobeklettern) und beim Klettern in Absprunghöhe
(an der Bould
erwand) in der Halle. Sie benötigen dazu
keinerlei Klettervorkenntnisse.

Die Therapieeinheiten werden so gestaltet, dass während
dem Klettern die Aufmerksamkeit bewusst auf das innere
Erleben gelenkt und nach dem Klettern der Route bzw.
nach der Klettereinheit darüber reflektiert wird.

 

Halt erfahren, Halt geben,
Vertrauen entwickeln,
in sich, in andere, in die Welt allgemein.

 


Klettern in der Psychotherapie
ist besonders effektiv bei:
  • schwachem Selbstwertgefühl, Selbstunsicherheit
  • Ängstlichkeit & Ängsten, Höhenangst
  • depressiven Verstimmungen, Antriebslosigkeit
  • fehlendem oder geringem Körpergefühl
  • zu hohem Leistungsanspruch an sich selbst
  • Schwierigkeiten bei sozialen Kontakten
  • geringer Frustrationstoleranz
  • Krisen
  •  Hyperaktivität 

Wirksamkeit:

  • Aufbau einer positiven Körperwahrnehmung
  • Abbau von inneren Spannungen im Körper
  • Entwicklung von neuen Lösungsstrategien und Handlungskompetenz
  • Erleben von Selbstwirksamkeit und Eigenständigkeit
  • Erleben des Gefühls, im Hier und Jetzt zu sein
  • Förderung der Fokusierung von Aufmerksamkeit
  • Förderung von Achtsamkeit
  • Überwindung und Erweiterung von Grenzen
  • Erfahrung von Erfolgserlebnissen
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Empfindung von Lebendigkeit, Vitalität und Freude
  • Aufbau von Vertrauen in Beziehungen & Förderung der
    Beziehungsfähigkeit


Besonderer Nutzen:

  • Hoher Eigenmotivationscharakter (Klettern liegt in der menschl.Natur) und Erlebniswert

  • Eine Zugangsart, besonders für Kinder und Jugendliche attraktiv

  • Zugang zu bedeutsamen Themen durch aktives Handeln

  • Das, worüber geredet wird, ist oft gerade erst erlebt worden

  • Änderungen im Verhalten können sofort umgesetzt und geübt werden

  • Einbeziehung des Körpers (Ausdrucksort unserer Persönlichkeitund gemachten Erfahrungen)

  • Erleben von Freude und Flow

vgl. „Klettern in der Psychotherapie und Pädagogik“ von Zajetz u. Kowald